Seniorenwohnanlage entsteht am Nauener Waldemardamm
Die Bauarbeiten für eine Seniorenresidenz am Waldemardamm sind seit einiger Zeit im Gange. Dort entstehen unter anderem sieben Appartementhäuser und ein Haupthaus mit zahlreichen Funktionen. Auch eine Kapelle und ein Privatpark sind geplant.

Nauen. Unübersehbar wachsen am Waldemardamm in Nauen Wohnhäuser in die Höhe. Da, wo bis vor einiger Zeit noch eine zugewucherte Fläche war, soll eine Seniorenwohnanlage entstehen. Mehrere 100 Wohnungen sind geplant. Entstehen werden sieben Appartementgebäude, ein Haupthaus, vier Hotelgebäude und sogar eine kleine Kapelle in Pyramidenform.
Bauherr ist die M. Bralo Immobilien GmbH aus Berlin. Diese hatte schon im November 2016 das rund 2,5 Hektar große Grundstück erworben, das zu dem rechtskräftigen Bebauungsplan „Zuckerfabrik“ gehört. Bereits ein Jahr später kündigte der Bauherr im Nauener Bauausschuss an, bis zu 35 Millionen Euro an der Stelle investieren zu wollen.
Fünf Geschosse festgelegt
Allerdings war schnell klar, dass die festgelegten drei Vollgeschosse nicht ausreichen werden. Somit wurde der Bebauungsplan dahingehend geändert, dass nunmehr fünf Geschosse möglich sind, wobei das oberste als so genanntes Staffelgeschoss ausgebildet wird.
Entstehen wird an der Stelle eine Seniorenresidenz, die in sich abgeschlossen ist. „Mit der ’Oase des Lebens’ beginnt eine neue Ära für das Seniorenwohnen in Berlin und Brandenburg. Ihre Lebensqualität steht in unserem Fokus!“, wird jetzt bereits im Internet um Bewohner geworben. Alle Wohnungen werden barrierefrei sein und auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen einen normalen Wohnkomfort bieten, heißt es weiter.
Auch Senioren-WG möglich
Wohnungen für Alleinstehende und Paare werden ebenso im Angebot sein wie eine Senioren-WG. Alle Wohnungen sollen einen Balkon erhalten, die kleinsten Einheiten haben 1,5 Zimmer. Die Mietpreise sollen bei 450 Euro kalt beginnen.
Zentrum wird das Haupthaus auf dem Gelände sein, dessen Angebote den Bewohnern der Seniorensiedlung zur Verfügung stehen. Dazu gehören unter anderem medizinische Praxen sowie eine Apotheke, Frisör und Kosmetiker oder auch ein Bäcker und ein Tagesbedarfsshop. Eine Rezeption ist 24 Stunden besetzt. Zudem soll in einer eigenen Kantine gekocht werden. Ein Innenschwimmbad mit Ausblick ist ebenfalls geplant.
Gelände ist videoüberwacht
Zudem können Freizeitangebote in Anspruch genommen werden wie unter anderem Vorlesungen, verschiedenen Kurse oder Theateraufführungen. Dazu steht ein eigener Saal zur Verfügung. Hinzu kommen Sport und Yoga für Senioren. Ein Seelsorger kann angefragt werden, und um die Sicherheit kümmert sich ein eigener Security-Dienst. Das gesamte Gelände soll videoüberwacht sein. Eine Tiefgarage wird Platz für 232 Autos bieten.
Und wer einen Spaziergang an frischer Luft machen will, dem steht der Privatpark mit einer Größe von rund einem Hektar im rückwärtigen Bereich der Anlage zur Verfügung. 572 Bäume sollen Schatten spenden und die grüne Lunge der Seniorenresidenz bilden, wie es heißt. Ein kleiner Fitnesspfad soll zum Sport einladen.
B-Plan wurde 1996 aufgestellt
Das Projekt entsteht auf dem Gelände der früheren Nauener Zuckerfabrik, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist und als größte in Europa galt. Nach der Wende wurden die Betriebsgebäude größtenteils abgerissen und 1996 ein B-Plan aufgestellt. 2004 war dieser B-Plan, zu dem unter anderem auch das Asylbewerberheim und der ehemalige Lidl gehören, rechtskräftig geworden. Er sah im Kern Gewerbe vor.
Ziel war es, rechtzeitig Flächen zur Verfügung zu haben, wenn das Gewerbegebiet Ost belegt ist. Dieser Prozess hatte indes letztlich länger gedauert als gedacht. So gab es kaum Interesse potenzieller Investoren, auf der Fläche etwas zu realisieren. Errichtet wurde indes eine große Solaranlage.
Von Andreas Kaatz
MAZ+ Nauen 26.02.2021.